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Interview mit Murgo

(Michele Scammacca und Marie-Theres Gassmann, 17.5.2020)

Liebe Marie-Theres, lieber Michele,

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vielen Dank das Ihr Euch Zeit für dieses Interview genommen habt.

Es ist mir ein Anliegen auch die Menschen hinter den Weinen zu zeigen, um auch ein Gesicht zu den Weinen zu bekommen.

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Starten möchte ich aber zu Beginn mit einer Frage zur aktuellen Lage:

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Inwiefern ist Murgo vom der aktuellen Corona Situation in Sizilien und international betroffen?

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Murgo ist “nur" kommerziell von Corona betroffen: Unser Markt ist 70 % in Italien und dies vor allem im Bereich der Restaurants, Hotels, Enotheken. Und wie man weiss, alle diese Bereiche waren und sind jetzt über 2 Monate geschlossen und in der Zwischenzeit müssen aber laufende Aktivitäten finanziert werden: Arbeiten im Weinberg, verschiedene Arbeiten im Keller (Abfüllungen, Schaumweinproduktion etc.). Aber auch der Export ist gesunken, teils eingestellt. Der Online-Handel ist marginal. 

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Wie zeigt sich das Weinjahr 2020 am Ätna? Hattet ihr auch so einen heissen und trockenen Frühling?

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Es ist noch sehr früh, um ein Urteil über das angefangene Weinjahr zu fällen. Im Winter hatten wir erhöhte Temperaturen und wenig Regen, aber der Frühling war viel frischer und es gab viel Niederschlag, was die Entwicklung gebremst hat. Aktuell präsentiert sich der Weinberg sehr gut und wir sind optimistisch, auch wenn wir im Bereich des Weins bis zum Schluss nie sicher sein können.

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Wie zufrieden seid ihr mit dem Verkauf des Extra Brut Rosé? Und kann die Nachfrage bedient werden?

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Wir sind sehr zufrieden mit dem Verkauf davon, auch wenn die Produktion sehr limitiert ist und so war sie sofort ausverkauft, Dieses Jahr werden wir mit dem Jahrgang 2015 die doppelte Produktion haben und somit mehr Verfügbarkeit (ca. 2’000 Flaschen). Es ist ein Wein, den wir selber noch am Entdecken sind. Wir sind uns bewusst geworden, wie wichtig die bestimmte Lagerung nach dem Dégorgement ist. 

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Ihr produziert den Arbiato nicht mehr. Warum? Und plant ihr einen anderen Wein an seiner Stelle einzuführen?

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Die Traube des Arbiato war der Chardonnay. Wir haben entschieden, uns vor allem auf autochthone Trauben zu konzentrieren, zu fokussieren, die ein besseres Gleichgewicht in unserem Terroir am Ätna haben, vor allem in Beziehung auf die Säure und die Weine werden vertiefter und drücken eine grössere Persönlichkeit und Komplexität aus. 

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Die Weine vom Ätna erleben im Augenblick einen regelrechten Boom. Viele namhafte Weinhäuser von Ausserhalb Siziliens erwerben Weinberge am Ätna. Was ist Eurer Meinung der Grund dafür?

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Der Ätna gibt den Weinen aufgrund des speziellen Terroirs eine grosse Persönlichkeit mit Feinheit, Eleganz und Mineralität und dies sehr verschieden vom Rest der Weine in Sizilien. Der Geschmack des Marktes orientiert sich langsam in Richtung nicht-globalisierter Weine und nicht nur konzentriert auf die Konzentration und das Holz und sucht Weine, in denen sich eine grössere Individualität und Vielfalt ausdrückt. Es handelt sich aber immer noch um einen sehr kleinen Teil des Markts, der neue Herausforderungen und neue Empfindungen im Wein sucht. Und dass dies der Ätna ermöglicht, bemerken auch Weinproduzenten ausserhalb Siziliens.  

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Und nun zur letzten Frage.

Welchen Wein könnt ihr ganz speziell für den kommenden Sommer empfehlen?

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In den warmen Monaten mit den typischen sommerlichen Gerichten, resultiert der Murgo Brut Rosé sehr angenehm, der sehr interessante, gefällige Empfindungen gibt, sei es mit Apéritiven, aber auch mit vielen delikaten Gerichten, wie Tartare von Fisch oder Fleisch oder auch alles mit frischen Tomaten, Basilikum, sei es als Bruschetta oder Pasta. Da es Wein ist, den man schön runtergekühlt geniesst und der damit noch mehr dem Sommer angepasst ist. Aber auch der “Etna Rosato”, von der gleichen Traube, Nerello Mascalese”, mit intensiverer Frucht und höherer Konsistenz ist zu ganz vielem sehr passend und angenehm begleitend, dies auch zu allerlei Grilladen.   

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Vielen Dank Marie-Theres und Michele für dieses Interview.

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© 2022 stuvino - Christian Stuker, Schauenburgerstrasse 3, 4052 Basel

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